Neustart nach Corona gelungene Fastnachtssitzungen 2023

In guten wie in schlechten Zeiten – der SV will Spaß verbreiten …

so lautete das Motto in diesem Jahr – und es wurde wieder gelungen umgesetzt.

Nach zwei Jahren fassenachtlicher Sitzungs-Abstinenz konnten wir in diesem Jahr wieder zwei urige, bodenständige, hausgemachte Fastnachtssitzungen mit einem kurzweiligen Programm aus Tanz, Gesang, Büttenreden und Kokolores durchführen.

Manch größerer Verein musste Sitzungen absagen, weil entweder zu wenig Karten verkauft wurden oder Helfer/innen fehlten. Der Sportverein ist immer wieder sehr stolz darauf, dass das Geschehen vor und hinter der Bühne ausschließlich mit eigenen Aktiven gestaltet wird. Dies ist - insbesondere für so einen kleinen Ort wie Friesenheim - keine Selbstverständlichkeit.

Die begeisterten Narren fühlten sich in der gut besetzten Gemeindehalle bei geselliger fastnachtlicher Stimmung sichtlich wohl.

Nach dem Einzug des Komitees startete der erste Teil des bunten Programms, moderiert von Uwe Meyer, mit einem Zwiegespräch, in dem es um den digitalen Lifestyle ging. Wortgewand und dazu noch in gereimter Form schilderten Holger Schmidt und Volker Giezendorf im Schlag-abtausch, was da im Smarthome alles passieren kann. Dies insbesondere wenn „der Korze“ sich auf die Seite der Mutter schlägt, der Kühlschrank nur noch alkoholfreies Bier bestellt und der Vater den Rock der Tochter tragen muss, weil die Wasch-maschine auch macht, was sie will.

Dies war der erste Auftritt der Beiden in der Friesenheimer Bütt. Der selbstge-schriebene Vortrag war absolut gelungen, was durch anhaltenden Applaus bestätigt wurde. Wir würden uns sehr freuen, wenn Holger und Volker uns im nächsten Jahr wieder etwas zu erzählen hätten.

Klaus Reichert und Rolf Auguntius, unterstützt von Marianne Brunnenstein-Reichert, stellten als Olympioniken eine neue olympische Disziplin vor. Ein Ball wurde in den unterschiedlichsten Körperhaltungen zwischen den Beiden bewegt, ohne dass der Ball den Boden berühren durfte. Es war ein Training für Bauch, Beine, Po, Arme und Rücken. Dieser Auftritt war absolut sehenswert. Er erforderte Körperbeherrschung und Konzentration – und das im Takt der Musik. Ohne Zugabe kamen die Beiden nicht von der Bühne. (Wir haben nicht gefragt, wie lange sie für diese Nummer geprobt haben.)

Weiter ging es mit den beiden Gockeln von den Dächern der evangelischen und katholischen Kirche. Carolin Hofmann und Alexandra Held hatten das Ortsgeschehen voll im Blick und konnten dem Publikum einiges darüber erzählen. Wahrscheinlich erfuhr der Eine oder die Andere in der Sitzung Dinge über sich, die er oder sie bisher selbst noch nicht wusste. Dieser ideenreiche Vortrag wurde durch langanhaltenden Applaus gewürdigt und die beiden Gockel(innen) mit einem 3-fachen Kikeriki von der närrischen Rostra verabschiedet.

Danach berichtete uns Markus Estenfeld, wie es ihm als eingebildetem Kranken so ergeht. Die farbliche Sortierung der täglichen Pillen, hat bei dem ein oder anderen älteren „Zuschauenden“ sicher die Frage aufgeworfen, ob er oder sie die eigenen Pillen denn heute schon genommen hat.

Das herzhafte Lachen und der Applaus des Narrenvolks bezeugte, es war wie immer ein gelungener Vortrag. Wie immer - das ist das Stichwort. Seit 45 Jahren gibt es die Friesenheimer Fastnacht und seit Beginn steht Markus Estenfeld in unterschiedlichen Rollen auf der Bühne. Hut ab und Rakete!

Mit musikalischer Unterstützung durch Jürgen Baumgart brachten Helga Achenbach, Alexandra Dietz, Alexandra Held, Carolin Hofmann und Bettina Meyer - die Damen der närrischen Singstunde - wieder bekannte Melodien mit neuen Texten gekonnt zu Gehör. Mit dem Rhein-Selz-Park haben die Damen anscheinend jetzt abgeschlossen, weil da doch nichts passiert. Wenn Sie zu einem Buffet eingeladen sind, singen sie „kumm pack die Sache oi, mir wolle nur Weck, Worscht und Woi“.

Und sie leben gerne in Friesenheim, denn es ist schön – sooo schön, hier zu sein!“

Das zum Teil mitsingende Publikum hatte seinen Spaß und ließ die Damen erst nach dem verdienten Applaus und einer Zugabe von der Bühne.

Zu Beginn des zweiten Teils der Sitzung gab es etwas „Strubbel“, da der Festredner, der eigentlich zu Sitzungsbeginn eingeplant war, plötzlich doch noch aufgetaucht ist.

Er wurde zunächst hinter die Bühne gebracht und mehrfach zurückgehalten, als er diese wieder „erstürmen“ wollte. Sandra Michel, die den zweite Teil der Sitzung moderierte, hatte als Komiteeterin die Sache jedoch im Griff.

Der Festredner war einmal mehr eine Paraderolle für Leon Rüger, der das Publikum durch Mimik und Gestik sowie durch Wortwitz und Komik begeisterte. Wer konnte ihm da Versprecher wie „sehr geehrte Festgänse“, „sehr geehrtes Aquarium“ oder die geistvolle „Persilflasche“ (Persiflage) übelnehmen? Niemand – genau. Deshalb spendeten ihm die Sitzungsbesucher auch langanhaltenden Applaus.

In diesem Zusammenhang sei nochmals erwähnt, dass der SV Friesenheim im letzten Jahr sein 4 x 11jähriges Fastnachtsjubiläum beging. Da es - trotz aller Hoffnungen - im Februar 2022 nicht möglich war, die Fastnachtssitzungen durchzuführen, wurden die von Bettina und Uwe Meyer gespendeten Jubiläumsorden in diesem Jahr an die Fastnachtsaktiven verliehen.

Die „Golden Girls“ – Alexandra Dietz, Tanja Feil, Alexandra Held, Carolin Hofmann und Corinna Neumann – saßen noch seit 2019 hinter Gittern. (Die Damen hatten damals dafür gesorgt, dass ihre Männer sozialverträglich ableben.) Diesmal sollten sie im Knast Kartoffelsuppe kochen. Schnell war geklärt, dass „Kartoffeln schälen und würfeln“ nichts mit Würfelspielen zu tun hat und dass der Thermomix nicht der Koch von Asterix und Obelix ist. Der geplante Ausbruch ist diesmal – über eine Rutsche direkt in den Saal – gelungen, so dass die Damen zur Fastnacht auf die Friesenheimer Sitzung gehen konnten. Diese kurzweilige Darbietung wurde mit dem verdienten Applaus honoriert..

… und dann war Uwe weg - Leon weg – und Sandra Michel plötzlich alleine auf der Bühne. Doch da hatte sie nicht mit Justus Berninghaus gerechnet.

Er hatte das Komitee bereits den ganzen Abend als Bühnenhelfer beim Auf- und Abbau zwischen den einzelnen Auftritten tatkräftig unterstützt. Und so war es für ihn selbstverständlich, dass er Sandra bis zur Rückkehr ihrer zwei Mit-Komiteeter auf der Bühne zur Seite stand. Justus großes Lob und danke für Deine Hilfe!

Und von dieser Stelle aus, nochmals herzlichen Dank an seine Eltern, dass sie ihm die Mitwirkung an den beiden Sitzungen bis zum Finale erlaubt haben.

Als Beamter und Unternehmer lieferten sich Melanie Rüger und Patricia Jordan ein Wortgefecht nach dem anderen. Dienstvorschriften kontra Wirtschaftlichkeit. Am Ende war man sich jedoch einig:

Noch gibt se Milch, die Wirtschaftskuh, und lässt bis jetzt das Melken zu.
Holt man nur raus – steckt nix hinein, dann geht die Kuh beim Melken ein!
Dann kann der Staat mit seinen Helden - über Nacht bankrott anmelden!

Der verdiente Beifall zeigte, dass dieser wortgewaltige Vortrag beim Publikum gut angekommen ist. Sicherlich hat jeder von uns bereits seine eigenen Erfahrungen „auf dem Amt“ gemacht.

Als Müllmänner tanzte sich das junge Männerballett „Die Taktlosen“ mit flotten Rhythmen besonders in die Herzen der weiblichen Sitzungsgäste. In der Tat ein optischer Leckerbissen, bei dem es wieder einige akrobatische Leistungen zu bestaunen gab.

Unser Dank gilt Ruth Dupont, die diesen Tanz mit Tim und Jan Ebli, Tim und Daniel Dietz, Jonas und Aaron Haibach, Timo Knoob, Luke Hinz, Robin Held, Nicolas Henrici und Niclas Schmidt einstudiert hat.

Mit anhaltendem Applaus bedankte sich das Publikum für diese schweißtreibende Darbietung. Ohne Zugabe kamen die jungen Herren nicht von der Bühne.

Als Familie Schwertfeger gaben Leon Rüger sowie Uwe und Bettina Meyer einen kleinen Einblick in das Familienleben. Jetzt wissen wir auch, was HIV umgangs-sprachlich bedeutet: Hab Ich Vergessen, so jedenfalls die Erklärung von Vater Schwertfeger. Nach der Feststellung, dass es gute und schlechte Fette gibt, bescheinigte der Sohn seiner Mutter, dass diese auf jeden Fall „eine gute Fette“ sei.

Ein gelungener Vortrag, der auch zu später Stunde das Publikum erheiterte, was durch einige „Uiuiuis“ und „Auauaus“ unterstrichen wurde.

Der dritte Teil der Sitzung, moderiert von Leon Rüger, begann zackig. „Die Selztalelfen“ erfreuten das Publikum dieses Jahr mit einem Gardemarsch, der von Melanie Rüger und Bettina Meyer einstudiert wurde. Beim Narrenvolk gab es kein Halten, als die Herren in ihren Garderöckchen, mit blonden Zöpfen, ihre Knüppelwaden im Takt Richtung Hallendecke hoben. Respekt – so synchron waren die „alten Herren“ bisher noch nie. Weiter so Männer! Ihr hattet jetzt zwei Jahre Pause, da geht noch was!

Zum Abschluss der Sitzung präsentierte der Sportverein eine Auswahl von Stars aus der Hitparade - gekonnt und überzeugend moderiert von Rainer Dietz alias Dieter Thomas Heck - der zu dieser Rolle kam, wie die Jungfrau zum Kind. Eigentlich sollte er bei den Proben „nur mal gucken“. An der Schlussnummer waren weiter beteiligt: Tim und Jan Ebli, Tim und Daniel Dietz, Jonas und Aaron Haibach, Timo Knoob, Luke Hinz, Robin Held, Nicolas Henrici und Niclas Schmidt.

Die Spider Murphy Gang eröffnete den musikalischen Reigen mit ihrem Hit „Schickeria“. Die Jungs rockten über die Bühne und animierten das Publikum direkt zum Mitsingen.

Modern Talking legte mit „Cheri, Cheri Lady“ einen weiteren Hit zum Mitsingen nach. Die Halsmuskeln von Thomas Anders alias Jonas Haibach waren gut trainiert, sonst hätte er die überdimensionale NORA-Kette aus Metall nicht den ganzen Auftritt über tragen können – und das auch noch lächelnd und singend.

Dschingis Khan überzeugte nicht nur durch den Gesang, sondern auch durch die Kostüme und die tänzerische Choreografie zu dem Lied „Moskau“. Wow. Super gemacht!

Bei „Hurra, hurra, die Schule brennt“ von der Band „Extrabreit“ und dem (eigentlich) letzten Lied der Hitparade „Westerland“ von der Gruppe „Die Ärzte“ konnte das Publikum gar nicht anders - es war außer Rand und Band und musste einfach mitmachen. Ohne Zugabe ging da gar nichts.

Mit einem Medley der Gruppe PUR und dem Lied „Wir sagen Danke schön“ von den Flippers endete die Hitparade und das Programm. Ein rundum gelungener Auftritt Eine tolle Darbietung die das Publikum auch zu so später Stunde wachrüttelte und hellauf begeisterte.

Zum Schluss bat Leon Rüger alle Aktiven zum großen Finale auf die Bühne.

Schee wars widder gewese!

Das Publikum dankte es unseren Fastnachtsaktiven mit lang anhaltendem Applaus. Wir haben uns über die anerkennenden Worte und das Lob, auch im Nachhinein, sehr gefreut, und geben dieses immer gern an unsere Aktiven vor und hinter der Bühne weiter.

Ein Dankeschön geht an Jürgen Baumgart, der uns seit 23 Jahren! musikalisch durch die Sitzung führt und das Publikum bei Laune hält. Dieses Jahr hatte er auch noch Geburtstag und durfte sich zum Happy Birthday des Publikums dann selbst begleiten.

Jürgen hielt das Narrenvolk bis weit nach Mitternacht mit Hits und Evergreens bei Laune.

Ohne Licht und Ton - ich sag’s vermesse - kannst Du die Sitzung grad vergesse.
Drum Danke, den beiden guten Geistern, dass sie die Technik so toll meistern.

Unser ganz besonderer Dank gilt Dieter und Björn Achenbach, die - wie immer - für den guten Ton sorgten und die Akteure ins rechte Licht rückten.

Der Vorstand bedankt sich ganz herzlich bei allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern vor und hinter den Kulissen, ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich wäre.

Wir können wieder auf zwei gelungene Sitzungen zurückblicken und freuen uns schon auf die Fassenacht 2024.

Deshalb unbedingt vormerken:

Im nächsten Jahr finden unsere beiden Sitzungen am 02. und 03. Februar statt.