Gegen sexualisierte Gewalt im Sport

Sportvereine und -verbände sind Orte der Begegnung, bieten sportliches und soziales Miteinander für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Ältere. Diese Nähe und besonders die Körperlichkeit von Spiel, Sport und Bewegung, verbunden mit Momenten hoher Emotionalität, haben eine große Attraktivität - gleichwohl attraktiv aber auch für potenzielle Täter mit vielfältigen Gelegenheiten zu Missbrauch und sexualisierter Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen. Gerade junge Menschen sind als schwächste Glieder in unserer Gesellschaft auf besonderen Schutz und Fürsorge angewiesen. Sie haben ein Recht darauf, in Geborgenheit und Unversehrtheit aufzuwachsen.

Missbrauch gegenüber Kindern und Jugendlichen - dieses Thema wird spätestens seit 2010 durch das Bekannt werden zahlreicher Missbrauchsfälle in verschiedenen Institutionen - mit großer Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit verfolgt. Leider zeigt sich, dass auch der Sport von diesem Thema nicht verschont bleibt. Auch in Verbänden und Vereinen kam es zu Grenzüberschreitungen.

Unter sexualisierter Gewalt versteht man jede Form von Gewalt, bei der eine Macht- oder Vertrauensposition ausgenutzt wird um Opfer zur Befriedigung der eigenen sexuellen Bedürfnisse zu zwingen. Dabei sind nicht nur Handlungen mit Körperkontakt zu berücksichtigen, sondern auch Übergriffe durch Gesten, Bilder oder anzügliche Bemerkungen. Sexualisierte Gewalt wird immer von Personen ausgeübt, die dem Opfer körperlich oder psychisch überlegen sind.

Der Sportverein Friesenheim verurteilt jede Form von Gewalt und Machtmissbrauch insbesondere gegen Kinder und Jugendliche, unabhängig davon ob sie körperlicher, seelischer oder sexualisierter Art ist.

Wir sind deshalb bereits im Jahr 2014 der Rheinland-Pfälzischen Rahmenvereinbarung nach § 72a SGB VIII beigetreten. Damit hat sich der Sportverein u.a. verpflichtet präventiv gegen sexualisierte Gewalt im Verein zu wirken und eine Aufmerksamkeitskultur zu schaffen. Darüber hinaus müssen alle Trainer/innen und Übungsleiter/innen einen Verhaltenskodex unterschreiben in dem sie sich verpflichten aktiv dazu beizutragen, keine Grenzverletzungen und keine sexualisierte Gewalt zuzulassen. Für die Wahrnehmung der Trainer-/ Übungsleiterfunktion werden im Sportverein Friesenheim nur Personen beschäftigt, von deren strafrechtlichen Unbescholtenheit wir uns durch Einsichtnahme in ein erweitertes Führungszeugnis überzeugt haben.

Wir fördern eine Kultur der Aufmerksamkeit und geben damit ein Qualitätsversprechen ab und zeigen, dass uns das Wohlbefinden der Schutzbefohlenen sehr wichtig ist. Sollte trotz aller eingeführten Präventionsmaßnahmen der Vorwurf oder der konkrete Verdacht von sexualisierter Gewalt im Raum stehen, haben wir Ansprechpartner festgelegt die mit Unterstützung professioneller Hilfe Opfer schützen und die Situation klären. Dabei steht uns der Landessportbund Rheinland-Pfalz mit Rat und Hilfe zur Seite und verweist auf professionelle Partner.

Als Ansprechpartner und Vertrauensperson zu diesem Thema stehen die Vorstandsmitglieder

Helga Achenbach (Helga.Achenbach(at)sv-friesenheim.de)    und

Holger Weis (Holger.Weis(at)sv-friesenheim.de) zur Verfügung.